Werden Sie Gastfamilie für einen zukünftigen Assistenzhund
Für den zukünftigen Assistenzhund ist es wichtig, dass er innerhalb einer liebevollen Familie aufwachsen kann. Diese Familie nennt sich „Gastfamilie“ und betreut den Hund etwa ab der 12. Lebenswoche für sechs bis zwölf Monate, je nach Möglichkeit und Reife des Hundes.
Nach der ersten Kontaktaufnahme mit dem ATC können die Welpen etwa ab der 4. Lebenswoche besucht werden. Dies ist die perfekte Gelegenheit, die jungen Hunde sowie deren Mutter kennen zu lernen und sich genauer über die Aufgaben einer Gastfamilie zu erkundigen. Die gesamte Familie ist herzlich eingeladen, mit den Welpen zu spielen. Zu den Besuchszeiten werden ATC-Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um Fragen zu beantworten.
Die Vergabe der Hunde erfolgt mit etwa 12 Wochen. Im Rahmen der Übergabe des Welpen besuchen Sie vorab einen etwa 3-stündigen Vortrag, bei dem Sie über alles informiert werden, was für Sie wichtig sein wird. Nehmen Sie sich viel Zeit, um alle Fragen klären zu können. Ein Vertrag sowie eine Welpenmappe weisen auf die wichtigsten Punkte in den Bereichen Sicherheit, Haltung und Erziehung hin.
Der Hund wird gechipt, mehrfach entwurmt, geimpft und mit etwa 12 Wochen meist schon fast stubenrein abgegeben.
Im ersten Lebensjahr des Hundes legen wir besonders viel Wert auf die Sozialisierung und die „Life Skills“. Der Hund soll alles kennen lernen, was für ihn wichtig sein könnte. Das beginnt beim Treffen verschiedenster Hunde und anderer Tiere, geht über das Spiel mit Kindern und endet beim Kinobesuch. Je mehr der Hund kennen lernt, desto einfacher fällt ihm später seine Aufgabe.
Es ist wichtig, dass der Hund vollkommen in die Familie integriert wird. Nach Möglichkeit wird der Welpe zur Arbeit mitgenommen oder bleibt maximal vier Stunden pro Tag alleine Zuhause. Auch bei sämtlichen Freizeitaktivitäten soll der Hund dabei sein, um verschiedenste Situationen kennen zu lernen. Eigentlich sollten Assistenzhunde und solche, die es werden sollen, überall hin mitkommen dürfen. Es liegt an den Gastfamilien, Aufklärungsarbeit zu leisten um den Hund auch in den Supermarkt oder andere ungewöhnliche Orte mitnehmen zu können. Je mehr der Hund kennen lernt, desto besser stehen seine Chancen, ein erfolgreicher Assistenzhund zu werden.
Jede Woche findet ein gemeinsames Training im ATC in Rohrbach-Steinberg oder in Graz statt. Dabei werden Probleme besprochen und Übungen durchgeführt. An diesen Trainingsstunden sollte regelmäßig teilgenommen werden, damit mögliche Schwächen des Hundes von den Trainern sofort erkannt werden und der Hund speziell gefördert werden kann. Erfahrung in der Hundehaltung ist keine Voraussetzung – wir zeigen Ihnen alles, was Sie wissen müssen.
Sollte sich bei der medizinischen Eignungsuntersuchung zeigen, dass die Gesundheit die Ausbildung zum Assistenzhund nicht zulässt, wird die Ausbildung abgebrochen und ein Familienplatz für den Hund gesucht. Die Gastfamilie hat dann das Vorrecht auf den Erwerb des Hundes.
Sämtliches Zubehör wird vom ATC zur Verfügung gestellt. Dazu zählen Futternäpfe, Halsband, Brustgeschirr mit Kennzeichnung als Assistenzhund in Training, Leine, Hundebett, Transportbox und Clicker. Die Kosten für Nahrungsergänzungen, Tierarzt, Training etc. werden vom ATC übernommen, das Trockenfutter wird von PURE Naturfutter gesponsert. Es kommen keine weiteren Kosten, außer der Anfahrt zum Training, auf Sie zu.
Ein schwieriges Thema ist die Abgabe des Hundes, wenn dieser seine Spezialausbildung im ATC beginnt. Für den Hund ist die Umstellung meist sehr einfach, da er in das ihm bekannte Rudel und in die vertraute Umgebung zurückkehrt. Die Gastfamilien leiden jedoch oft darunter, den Hund abzugeben. Es ist uns wichtig, dass die Gastfamilie den Assistenzhundehalter kennen lernt und spätestens bei der Übergabe persönlich trifft. Wenn der Wunsch von beiden Seiten besteht, kann der Kontakt weiter gepflegt werden, damit die Gastfamilie den Hund nicht aus den Augen verliert und sehen kann, wofür sie sich engagiert hat.
Wie profitiert man als Gastfamilie von der Aufzucht eines zukünftigen Assistenzhundes?
· Durch die wöchentlichen Trainingstreffen lernt man unheimlich viel über die Aufzucht eines Welpen und modernes Training. Das ist sehr hilfreich, wenn man später gerne einen eigenen Hund haben möchte.
· Als Gastfamilie ist man ein wertvoller Teil eines wichtigen Projektes. Man hilft nicht nur den Junghunden, ein schönes erstes Jahr zu verbringen, sondern auch den zukünftigen Familien dabei, mehr Lebensqualität zu erreichen.
· Manchmal hätte man gerne einen Hund, weiß aber nicht genau, ob er ins Leben passt, aufgrund von Lebensumständen aber auch, weil man nicht weiß, ob man für den Hund sein gesamtes Leben lang sorgen kann. Als Gastfamilie kann man wunderbar „testen“, ob ein Hund in Ihre Lebenssituation passt und danach mit gutem Wissen und Gewissen entscheiden.
Fazit
Es ist ganz bestimmt keine einfache Aufgabe, einen Assistenzhund beim Aufwachsen zu begleiten. Dennoch wird der Hund es vielfach zurückgeben und das Gefühl, einen Beitrag zur Erfüllung eines Herzenswunsches eines kranken Menschen geleistet zu haben, ist unbezahlbar. Wenn man sieht, welch große Unterstützung die Hunde für die Assistenzhundehalter und deren Familien sind, dann weiß man, warum man die ganze Arbeit auf sich genommen hat.
Bewerbung als Gastfamilie
Bei Interesse mailen Sie uns bitte den ausgefüllten Fragebogen an anna@animaltrainingcenter.at, wir melden uns dann bei Ihnen!