Wir bilden sowohl eigens gezüchtete Hunde, als auch Hunde aus dem Tierschutz aus. Im Folgenden möchten wir die unterschiedlichen Ausbildungswege im ATC beschreiben:
· Training von Hunden, die speziell für deren zukünftige Aufgabe im ATC gezüchtet werden
· Training von Hunden aus dem Tierschutz
· Training von Hunden, welche sich bereits in der Familie befinden
Training von Hunden, die speziell für deren Aufgabe gezüchtet worden sind
Wir züchten Labradore und Labradormischlinge mit gesunden, wesensstarken Eltern, welche schon seit mehreren Generationen Teil des Projektes sind und unter anderem von erfolgreichen Signalhunden für Diabetes abstammen. Außerdem arbeiten wir mit routinierten Züchtern anderer Rassen zusammen, die unsere hohen Ansprüche an eine ideale Aufzucht der Welpen erfüllen.
Jene Hunde, die bei uns geboren werden, beginnen bereits an ihrem 2. Lebenstag mit einem speziellen Training, in dem sie auf Unterzuckergeruch geprägt werden. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt zwar oft noch nicht, wofür welcher Welpe ausgebildet werden wird, dennoch hilft diese Prägung bei der Ausbildung der Nasenarbeit und ist somit wichtig für die Gehirnentwicklung.
Weiters durchlaufen die Welpen ein sanftes Programm, welches ihre physische und psychische Belastbarkeit stärkt und von renommierten Arbeitshundeausbildungsstätten weltweit genutzt wird.
Die Sozialisierung der Welpen ist ein wichtiger Schwerpunkt bis zur 12. Lebenswoche. In dieser Zeit sind wir häufig mit den kleinen Hunden unterwegs und zeigen ihnen alles, was sie als erwachsene Hunde eventuell kennen müssen. Vom Bahnhof bis zum Hörsaal auf der Universität sind die Welpen mehrmals in der Woche unterwegs und lernen, dass man auch in fremden Umgebungen ruhig und entspannt sein kann.
Danach ziehen die Welpen zu Gastfamilien, wo sie durchschnittlich zwölf Monate in familiärer Umgebung aufwachsen, ganz normale Hunde sein dürfen und einmal pro Woche zum Training ins ATC kommen. So wissen wir immer, wie es ihnen geht und können die Gastfamilien bei der Aufzucht und Training ideal unterstützen. In diesem Zeitraum müssen die Junghunde außerdem ihre Wesens- und Gesundheitstests bestehen.
Mit frühestens neun Monaten kommen die Hunde zurück ins ATC, um den Rest ihrer Ausbildung zu absolvieren. Der Zeitpunkt des Beginns des stationären Trainings wird vor allem durch die charakterliche Entwicklung des Hundes beeinflusst. Hunde, die noch länger Kind sein wollen, beginnen erst später mit dem Training. Während des stationären Trainings lernen sie mehrere Monate lang, was ihre spezifischen Aufgaben sind und werden auf das Leben in ihrer neuen Familie vorbereitet.
Jene Hunde, die die hohen Ansprüche aus verschiedenen Gründen nicht erfüllen können, werden als Familienhunde an private und gut ausgewählte Bestplätze abgegeben.
Training von Tierschutz-Hunden
Tierschutz ist uns im ATC sehr wichtig. Daher sind wir regelmäßig im In- und Ausland unterwegs, um nach geeigneten Kandidaten für die Ausbildung zu suchen. Viele Hunde bekommen sonst keine zweite Chance und durch die Ausbildung zum Assistenzhund ist ihnen ein lebenslanger, liebevoller Platz gesichert.
Nach Beendigung ihrer Ausbildung begleiten auch die Assistenzhunde aus dem Tierschutz ihre Besitzer so häufig wie möglich, erfüllen die oben genannten Aufgaben und helfen ihren Menschen im Alltag. Tierschutzhunde kommen häufig mit einer persönlichen Vorgeschichte zu uns, was sie zu besonderen Individuen macht und die zukünftigen Familien müssen diese schätzen können.
Training von bereits in der Familie lebenden Hunden
In der sogenannten „Selbstausbildung“ lassen Sie Ihren eigenen Hund über einige Wochen professionell im ATC ausbilden und trainieren ihn dann noch Zuhause weiter, bis er die erwünschten Leistungen bringt.
Diese Art der Ausbildung hört sich verlockend an, bringt jedoch etliche Bedenken mit sich.
Die beiden Hauptgründe für die Entscheidung, den eigenen Hund ausbilden zu lassen, sind die bereits bestehende Bindung und die geringeren Kosten. Die Eigenausbildung ist günstiger, es entstehen jedoch oft zusätzliche Kosten, die nicht zu unterschätzen sind.
Bitte beachten Sie folgende Punkte, falls die Selbstausbildung für Sie in Frage kommt:
· Bei einem (oft eigens dafür gekauften) Welpen sieht man erst mit frühestens sechs Monaten, welche gesundheitlichen und charakterlichen Anlagen er in sich trägt. Eine endgültige Gesundheitsuntersuchung ist erst mit etwa einem Jahr möglich. Was machen Sie mit dem Hund, wenn er nicht gesund ist, also nicht geprüft werden kann? Einen kranken Hund auszubilden wäre weder tierfreundlich, noch würde es Ihnen helfen.
· Wenn Sie den Hund über Sponsorengelder finanzieren und bei der Suche spezifisch nach Geld für einen Assistenzhund bitten, sollte die staatliche Prüfung – welche eben unter diesen Umständen nicht versprochen werden kann – unbedingt das Ziel sein.
· Sie sind Diabetiker, haben ein Kind mit Diabetes oder vielleicht eine andere Beeinträchtigung. Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist anstrengend und sehr zeitaufwändig. Die meisten unserer Familien haben weder die Fertigkeiten oder das Wissen, noch die Zeit oder die Kraft, den Hund selbst zu einem folgsamen, liebevollen, ruhig und vor allem zuverlässig arbeitenden Hund auszubilden. Unserer Meinung nach sollte dieses hoch spezialisierte Training einem Fachmann überlassen werden, damit im Anschluss niemand enttäuscht ist. Daher übernehmen wir den bereits in der Familie lebenden Hund zumindest für einige Wochen, um ihm das Grundkonzept zu erklären und eine solide Basis zu schaffen. Der Rest kann dann zuhause unter ständiger Zusammenarbeit mit den Trainern des ATC weitertrainiert werden.
· Oft glaubt man, dass die Bindung zum Hund nicht oder nur schwer gefestigt werden kann, wenn man einen erwachsenen Hund erhält. Dass dies absolut nicht stimmt, sehen wir in unserer täglichen Arbeit und an den Leistungen unserer Hunde. Wir übergeben die von uns ausgebildeten Hunde mit etwa 12-18 Monaten und nach wenigen Wochen sind alle Teams unzertrennlich. Dies ist vor allem auf Grund der sorgfältigen Zusammenführung und Einschulung der Fall.
· Wir streben nur vollständige Trainingskonzepte an. Ein Hund, der zwar anzeigt, sich in der Öffentlichkeit jedoch nicht benimmt, kann Sie nicht verlässlich begleiten. Den Hund so zu erziehen, dass er in jeder Situation wirklich gut folgt, benötigt Wissen, Zeit, Geduld, Konsequenz und nicht zuletzt den geeigneten Charakter des Hundes.
· Uns ist wichtig, dass der Hund einen „Job“ bekommt, der ihn erfüllt und der ihm Spaß macht. Bei einem Welpen ist keinesfalls vorhersehbar, wie er mit den spezifischen Anforderungen (sei es Arbeitsbereitschaft in der Nacht, Sensibilität bei psychischer Belastung des Halters etc.) umgehen kann. Bei einem erwachsenen Hund kann das gut evaluiert werden.
Die im ATC gezüchteten Hunde sind Assistenzhunde in zweiter oder dritter Generation. Dies ist einzigartig und garantiert, dass beide Elternteile über eine einwandfreie Gesundheit und einen geeigneten Charakter verfügen. Nachdem die Prägung auf den Hypoglykämiegeruch schon ab dem 2. Lebenstag stattfindet, fällt diesen besonderen Hunden die (Nasen-)Arbeit leichter.
Manchmal ist die Ausbildung des eigenen, bereits vorhandenen Hundes jedoch die beste Option. In diesem Fall arbeiten wir gerne mit Ihnen ein entsprechendes Ausbildungsprogramm aus und entscheiden gemeinsam, welcher Weg für Sie der Beste ist. Bitte suchen Sie erst nach einem Welpen, NACHDEM Sie sich von uns oder Ihrem Trainer beraten ließen.